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Unser Auto brennt
Quelle: Nachrichten direkt vom Boot vom 01.06.2007
Vollmondnacht mit großem Schaden

Als ich den Liegeplatz in Strasbourg gebucht habe, achtete ich nicht auf das Datum. Erst am 01.Mai viel mir ein, dass in Strasbourg immer Autos angezündet werden und ich hatte wirklich Angst. Weniger um das Auto, mehr um die Vlotburg. Allerdings haben Ortskundige uns berichtet, dass an der Stelle, an der wir anlegen, viel Polizei unterwegs ist und es keine Probleme geben wird. Und so war es dann auch. Ruhig und friedlich. Nach Strasbourg kam Kehl. Ich war erleichtert, die Gefahr war gebannt, so dachte ich.
Es war eine wundervolle Vollmondnacht und wir wollten so gegen 23:30 Uhr ins Bett gehen. Oben hörte man ab und zu noch die Pferde, sonst war es angenehm ruhig. Unser Liegeplatz in Kehl war phantastisch. Eine gepflegte Grünanlage mit Flair. Ich schaute noch mal aus dem Fenster und sah Blaulicht. Lenny war wie immer extrem lässig und meinte nur, wir sollen schlafen gehen, das wäre schon nichts. Unten hab ich noch mal rausgeschaut und festgestellt, dass es beim Blaulicht raucht. Ganz in der Nähe müsste unser Auto und unser Müllcontainer stehen. Auf mein Drängen ist Lenny dann doch mit Julian losgelaufen und die Nachrichten, mit denen sie zurückkamen, waren alles andere als erfreulich. Der Golf meiner Mutter brannte lichterloh. Kurz zuvor hatte ich ihr ein Navigationsgerät mitgebracht, da sie jetzt durch die Vlotburg viel unterwegs war. Die Halterung war vorne an der Windschutzscheibe und hat vermutlich die Diebe auf den Plan gerufen. Sie haben aber im Wagen sonst nichts gefunden und beschlossen ihre Spuren zu verbrennen. Ärgerlich für meine Mutter, der Wagen ist zwar versichert, aber von der Versicherung wird es so gut wie nichts geben, da er schon 15 Jahre alt war. Für meine Mutter hatte der Wagen noch einen großen Wert, da er gut fuhr und zuverlässig war.
Am nächsten Morgen bin ich mit Odile zum Auto um ihr zu zeigen was passiert ist. Odile ist öfter bei uns und hilft wo sie kann. Ihren kleinen Hund, Mareschka hatte sie auch dabei. Da die Verbindung des Steigers zum Schiff noch nicht fertig war, hat sie den Hund in eine Tasche gesetzt um ihn besser transportieren zu können. Genau über dem Wasser ist der Tragegurt gerissen und Marischka flog mit samt Tasche in den strömenden Rhein. 2m pro Sekunde. Ich schrie nur: „Odile spring!“ und Odile sprang. Sie holte sofort die untergehende Tasche ein und klammerte sich an eines der unteren Fenster. Ich holte Lenny und einen Rettungsring. Lenny gab Odile ein Seil mit dem sie sich erstmal befestigen konnte. Und was macht sie? Schreit: „Ines mach ein Foto!“ Wenn ich daran zurückdenke kann ich nur noch den Kopf schütteln. Ein Foto habe ich erst gemacht, als sie in Sicherheit war. Beide pudelnass, aber sicher und wohlauf!

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